"Sanierung und Umbau der Eschborner Straße sind etwas in Verzug geraten", muss Annette Ruschat bei der Baustellenbesprechung am frühen Morgen im Backhaus an der Kirchgasse bekennen, und sie beantwortet damit die Frage von Bauamtsleiter Alexander Müller nach dem Baufortschritt. "Wir liegen etwa eine Woche hinter dem Zeitplan zurück", sagt die Bauleiterin vom Weilburger Bauunternehmen Wilhelm Schütz, das mit der Sanierung der Steinbacher Ortsdurchfahrt beauftragt wurde.
Ruschat hat Erklärungen für die angesichts der langen Bauzeit von etwa neun Monaten allerdings eher leichte Verspätung. "Die Bauarbeiten gestalten sich schwierig im engen Bereich der Eschborner Straße vor der Einmündung der Oberhöchstädter Straße", sagt sie. Und dann ist da noch die Flut von Feiertagen im Monat Mai.
Die Bauleiterin lobt aber auch "die Disziplin aller Teilnehmer", und meint damit sowohl die Bauarbeiter als auch die Autofahrer, die in beengter Straße an der Baustelle im gemäßigten Tempo vorbeifahren. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass es in den ersten zweieinhalb Monaten seit Baubeginn Mitte März noch keinen Unfall im Baustellenbereich gegeben hat.
Die eine Woche, die das Projekt dem Zeitplan hinterherläuft, wird aufzuholen sein, glaubt Bauamtsleiter Alexander Müller. Zumal die Ortsdurchfahrt mit Erreichen des Pijnackerplatzes gerade verlaufe und die Arbeiten dann leichter auszuführen sein werden.
Vieles hat sich eingespielt
Allzu viel gibt es nicht zu besprechen. Weil die Bauarbeiten nun schon mehrere Wochen in Gang sind, hat sich vieles eingespielt. Projektsteuerer Carsten Brandt muss deshalb auch nur wenig im dicken Aktenordner blättern, um dies und jenes abzuhaken. Im Grunde geht es um Terminabsprachen. Zu klären ist an diesem Morgen, wie es in den kommenden Tagen weitergehen soll, wer wann wo eingesetzt werden kann.
Schon am 10. Juni, also nur eine Woche nach dem Stadtfest, wird mit dem dritten Bauabschnitt begonnen. Von der Wingertstraße bis zur Berliner Straße sollen Leitungen verlegt werden, zusätzliche Arbeiterkolonnen können eingesetzt werden, während am anderen Ende der Bahnstraße weiter gepflastert und die Straße asphaltiert wird.
Hier kommt die Wasserversorgung Steinbach ins Spiel. "Ich werde 23 Rohre in einer Länge von je zwölf Metern bestellen und brauche einen Lagerplatz", sagt Horst Zeiger von den Stadtwerken Oberursel. Polier Guido Krimmel von der Firma Schütz sagt’s zu und macht sich eine Notiz.
Dann ist alles gesagt, die Aktenordner werden geschlossen, Notizblöcke eingepackt. Jetzt folgt noch ein Gang über die Baustelle, wo gerade Gräben ausgehoben werden und wo gepflastert wird. In Bereichen, wo große Vierecke im Pflaster freigelassen und bereits mit Mutterboden aufgefüllt wurden, werden später die Bäume gepflanzt.
Wie die Eschborner und die Bahnstraße nach der Sanierung einmal aussehen werden, können Neugierige schon jetzt am südlichen Ortseingang beobachten, wo auf der rechten Straßenseite bereits das Pflaster liegt. In hellen Farbtönen das Gehwegpflaster, in dunklen die Parkplätze, durch einen schmalen Streifen abgetrennt vom geplanten Fahrradweg. "Damit nichts passiert, wenn die Autofahrer die Türen öffnen, wenn gerade ein Radler vorbeifährt", wie Bauamtsleiter Müller sagt. Gerne gehört hat der Bauamtsleiter, was ihm kürzlich eine Anwohnerin sagte: "Das wird die schönste Straße im Taunus."